Der Honig der im Bienenstock in den Waben lagert ist flüssig. Und das ist gut, sonst hätten wir Imker ein Problem ihn durch Schleudern der Waben zu ernten. Aber wie wird er cremig? Honig ist eine gesättigte Zuckerlösung aus Glucose und Fructose. Je nachdem bei welcher Blüte die Bienen den Nektar gesammelt haben, ist das Verhältnis der beiden Zucker unterschiedlich. Diese beiden Zucker kristallisieren jedoch bei unterschiedlichen Konzentrationen aus. Der Honig wird also je nach Sorte früher oder später fest.
Nach dem Schleudern kommt der Honig in Lagereimer und wird immer wieder gerührt. Ist der komplette Honig im Eimer durch ständiges tägliches Rühren und Zerbrechen der Zuckerkristalle fest, werden die Eimer für ca. 48 Stunden bei 30°C – 35°C erwärmt. Honig kann im Wasserbad oder Wärmeschrank verflüssigt werden. Wir verwenden hierfür einen Tellerwärmer aus dem Gastronomiebereich. Durch das Erwärmen wird der Honig wieder etwas fließfähiger und kann somit in die Gläser abgefüllt werden. Die Kristalle bleiben jedoch im Honig erhalten und der Honig ist cremig.
Noch eine kleine Anmerkung: Wenn der Honig regelmäßig im Lagereimer gerührt wird während er immer fester wird, wird der Honig fein kristallin weil die Kristallstrukturen immer wieder aufgebrochen werden und sich keine großen Kristalle bilden können. Er fühlt sich dann auf der Zunge wie ganz feiner Sand an.
Auf dem Bild ist unser Wärmeschrank abgebildet, er reicht für 2 Eimer mit je ca. 15kg Honig. Wir dichten ihn noch mit einer Decke ab um den Wärmeverlust zu reduzieren.